Pädagogische Ziele und Bildungsbereiche

Die ganzheitliche Förderung in allen Lebens- und Entwicklungsbereichen des Kindes ist eines unserer wichtigsten Ziele. Die soziale Kompetenz, die emotionale Stärke, die Neugier und die Experimentierfreudigkeit des Kindes sind zentrale Themenbereiche, die wir unterstützen und fördern. Motivation, Konzentration und Kreativität werden durch Spiel und Bewegung, Singen, Zuhören und Sprechen, Basteln und Malen in unserem Kindergartenalltag gefördert. Die Erziehung zur Selbstständigkeit und das Erlernen alltagspraktischer Fähigkeiten und der deutschen Sprache sind u.a. wichtige Bestandteile unserer pädagogischen Arbeit. Ein Kind entdeckt, erforscht und gestaltet seine Welt und die zu ihr gehörenden Dinge durch eigenständige Tätigkeiten mit allen Sinnen vom ersten Atemzug an. Ein aktives Kind bildet sich immer, es macht sich selbst ein Bild von seiner Welt und tut dies aus eigenem Antrieb. Kinder wollen lernen und sie wollen in dieser Welt etwas Bedeutsames leisten. Die Kinder sollen in begleiteten und freien Räumen für Spiel, Bildung und Beschäftigung ihre individuellen Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und die eigenen kreativen Möglichkeiten entdecken können .Wir versuchen in kreativer Weise, Mittel und Materialien in unserer Arbeit einzubeziehen, die in den normalen Kreisläufen der Natur oder unserer Alltagswelt vorhanden sind. Vorschularbeit umfasst die gesamte Kindergartenzeit vom dritten Lebensjahr an und beinhaltet die Erziehung auf einer breiten Ebene:Sozialverhalten, Selbstständigkeit, Umwelterziehung, Grob- und Feinmotorik, Sachvermittlung im kognitiven Bereich, etc. Die 5-6 jährigen werden jedoch in Kleingruppen altersspezifisch besonders gefördert, wobei wir uns an dem aktuellen Rahmenplan für Vorschulerziehung orientieren. Ziel ist dabei nicht die Wissensvermittlung, (wir wollen die Kinder nicht im ABC und im Rechnen „unterrichten“), sondern die ganzzeitliche Förderung.

Unser Haus gehört den Kindern

Kinder sind wie Blumen. Man muss sich zu ihnen niederbeugen, um sie zu verstehen.

(F. Fröbel, Pädagoge)

Es soll ein Ort der Geborgenheit, Vertrautheit und Sicherheit sein. Wenn sich das Kind bei uns eingelebt hat, soll es lernen, sich in unserem Haus frei zu bewegen. Kinder, die sich wohl fühlen, lassen sich nicht auf einen Raum beschränken. Sie wollen selbst entscheiden, an welchem Angebot oder welcher Aktivität sie teilnehmen möchten. Deshalb haben wir uns für das teiloffenes Konzept entschieden.

 

Was heißt das?

Die Kinder brauchen individuelle Eingewöhnungszeiten im Kindergartenalltag.

Zunächst ist dem Kind die eigene Gruppe mit dem Erzieherteam wichtig. Ist das Kind in den Tagesablauf hineingewachsen, bieten wir ihm verschiedene Aktionsräume wie:

  • Bau- und Konstruktivraum
  • Kreativraum
  • Musik- und Bewegungsraum
  • Forscherraum

Nach der Eingewöhnungszeit können sich jeden morgen 4 Kinder in Ihrer eigene Gruppe abmelden und die andere Gruppe besuchen.

Wachstum braucht Möglichkeiten!

Die Kindertageseinrichtung steht im ständigen Kontakt mit dem Elternhaus und achtet dabei insbesondere darauf

  • die geistigen Fähigkeiten des Kindes zu entfalten und ihm dabei durch ein breites Angebot von Erfahrungsmöglichkeiten elementare Kenntnisse von der Umwelt zu vermitteln
  • die Lebenssituation jedes Kindes zu berücksichtigen
  • dem Kind zur größtmöglichen Selbständigkeit und Eigenaktivität zu verhelfen. Seine Lernfreude anzuregen und zu stärken.
  • die schöpferischen Kräfte des Kindes unter Berücksichtigung seiner individuellen Neigungen und Begabungen zu fördern
  • dem Kind zu ermöglichen, seine emotionalen Kräfte aufzubauen
  • dem Kind Grundwissen über seinen Körper zu vermitteln und seine körperliche Entfaltung zu fördern

Die Kindertageseinrichtung hat außerdem die Aufgabe, das Kind unterschiedliche soziale Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst erleben zu lassen. Jedem einzelnen Kind soll die Möglichkeit gegeben werden seine eigene soziale Rolle innerhalb der Gruppe zu erfahren. Dabei legen wir großen Wert darauf, die Stärken jedes einzelnen Kindes herauszufinden und zu fördern, damit die Schwächen in den Hintergrund treten und möglichst verschwinden. Wir setzen Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder, erkennen diese und akzeptieren sie.

Die Zeit vor Eintritt in die Schule wird von den GruppenerzieherInnen mit besonderer Aufmerksamkeit gestaltet. Schulvorbereitende Themen und Maßnahmen nehmen einen breiteren Raum ein, z.B.:

• Sprachförderung

• Mediennutzung

• Kognitiver Bereich

• Kreativität

• Sozialverhalten

• Mathematische Grunderfahrungen

• Bewegung

• Feinmotorik

• Musikalische Früherziehung

• Naturwissenschaftliche Grunderfahrungen

• Besuch von öffentlichen Einrichtungen

• Feste und Feiern

• Projektarbeit

Ein ausgespieltes Kind ist ein schulfähiges Kind

Sexualerziehung

Schon in der frühen Kindheit entwickelt sich die Sexualität.

Mit zunehmenden Alter entdeckt das Kind immer intensiver seinen eigenen Körper und interessiert sich mehr und mehr für das andere Geschlecht. Es erforscht dieses u. a. in Doktorspielen oder Vater- Mutter- Kind- Spielen. Die Fragen darüber wird die pädagogische Fachkraft mit der nötigen Sensibilität behandeln, d. h. , zwar aufklärend aber immer auf den jeweiligen Entwicklungsstand ausgerichtet und die familiären Moralvorstellungen berücksichtigend. Wir respektieren auch das individuelle Schamgefühl eines jeden Menschen, besonders im Umgang mit Kindern aus anderen Kulturen und deren Moralvorstellungen.

Sozialverhalten

Das soziale Miteinander und seine dazugehörenden Regeln werden vorwiegend in Alltagssituationen geübt und entwickelt. Die Kinder lernen Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Sie lernen Verantwortung für die gesamte Gruppe zu tragen. Sie lernen Regeln für eine Gemeinschaft zu akzeptieren. Sie entwickeln Selbstvertrauen, denn ein selbstbewusstes Kind ist in der Lage mit Konflikten umzugehen, eigene Bedürfnisse umzusetzen und Misserfolge zu ertragen. Es lernt die Regeln für den rücksichtsvollen Umgang miteinander. Das soziale Miteinander erfordert das Einhalten von Regeln und das Zurückstellen unmittelbarer Bedürfnisbefriedigungen.

Bilinguale Erziehung und Sprachförderung

Kommunikation bestimmt menschliches Handeln. Durch Sprechen und Sprache stellen wir Beziehungen zu unserer Umwelt her. Eine Sprache lernen, bedeutet nicht einfach, neue Wörter und Satzstrukturen zu lernen. Eine neue Sprache ist wie eine offenes Fenster. Sprachen lernen bedeutet auch immer das Erlernen einer neuen kulturellen Perspektive. In unserem Einrichtung wir eine Gruppe englisch– deutsch bilingual sein.

Wie in jedem anderen bilingualen Kindergarten nehmen beide Sprachen gleichwertig eine zentrale Rolle ein. Bei uns werden die Kinder spielerisch und musikalisch in der deutsche Sprache (Erst-/Zweitsprache) gefördert und die Kenntnisse in der Zweit-/Drittsprache (Englisch) stabilisiert durch z.B.:

• Alltagshandlungen sprachlich begleiten

• Wahrnehmungsübungen

• Morgenkreis, Erzählkreis

• Lieder, Reime, Gedichte, Kreis- und Rollenspiele etc.

• Vorlesekreis in Kleingruppen

• Bilderbücher beschreiben und beschreiben lassen

• Geschichten und Hörspielkassetten nacherzählen

• Tänze

• Gesellschaftspiele

• Fingerspiele

• Bewegungsspiele

• Theaterspiele

• Kino und Theater u.v.m.

Musikalische Früherziehung

Musik und Gesang haben in unserer technisierten Welt eine wichtige Funktion: sie regen zum Nachdenken an, berühren unsere Gefühle, ihr Rhythmus setzt uns in Bewegung, die sprachliche und emotionale Entwicklung wird gefördert.

Kinder können in Gesang und Musik ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken, für die sie vielleicht sonst keine Ausdrucksform finden. Uns ist daher wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu geben, verschiedene Arten von Musik kennen zu lernen.

Denn, wer eine Vielfalt von Musikrichtungen vergleichen kann, kann entscheiden, was gefällt. Beim Ausprobieren verschiedener Instrumente, die den Kindern im Musikraum zur Verfügung stehen, können sich Vorlieben und Begabungen zeigen, die bei Interesse in Kooperation mit der Folkwang Musikschule der Stadt Essen gefördert werden können. Das Singen mit den Kindern bietet eine Möglichkeit, etwas gemeinsam zu tun. Sie lernen auf spielerische Art, sich sozial zu verhalten, indem sie in halber Gruppenstärke gemeinsam, einmal pro Woche, in Begleitung einer musikpädagogischen Fachkraft, musizieren. Das Sprichwort „Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder“ ist bei uns zutreffend, denn singen und Musik verbreitet eine positive und lebensbejahende Grundstimmung.

Das Bild vom Kind

Wir sehen das Kind als ein Wesen an, das einen Reichtum an Möglichkeiten besitzt, mit der Welt in Austausch zu treten. Das stark genug ist eigene Wege zu suchen und zu finden. Wir begreifen das einzelne Kind als individuellen und eigenständigen Menschen. Und halten es für wichtig es in seiner Entwicklung ernst zu nehmen, zu respektieren und ihm im alltäglichen Umgang miteinander Respekt und Toleranz gegenüber anderen vorzuleben. Den Zugang zum Kind suchen die Erzieherinnen in dem sie sich bemühen, das Kind zu verstehen. Die pädagogischen Fachkräfte, verstehen sich als Lernende und Begleitende. Wir sehen das Kind als eine Persönlichkeit mit einer bereits vorhandenen unerschöpflichen Vielfalt an kreativen und phantasievollen Ausdrucksmöglichkeiten, denen in der Erziehung Raum gegeben werden muss.

Partizipation

Für uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder sich am Alltag der Kita beteiligen, mitwirken und mitbestimmen können. Partizipation bedeutet Teilhabe und basiert auf Demokratie, deren drei Grundwerte Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität sind. Mit unserer pädagogischen Arbeit versuchen wir diese Grundwerte den Kindern zu vermitteln. Unser Ziel ist, Kinder in möglichst viele altersgemäßen Entscheidungsprozesse, die einerseits ihre Person und andererseits das alltäglichen Zusammenleben betreffen, mit einzubeziehen. Die Kinder haben die Möglichkeit im täglich stattfindenden Morgenkreis, den Tag mitzugestalten. Sie können entscheiden was im Morgenkreis gespielt und gesungen wird. Die Entscheidung findet durch Abstimmung der Kinder statt. Die Kinder haben die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden, mit was und mit wem sie sich im Laufe des Tages spielen wollen. Die Vorschläge der Kinder werden ernst genommen, indem wir sie gemeinsam mit den Kindern realisieren oder gemeinsam erforschen, warum sich ein Vorschlag nicht umsetzen lässt. Dabei begegnen wir ihnen ehrlich und authentisch. Diese Rechte sind die Grundlagen unserer täglichen pädagogischen Arbeit und stellen gleichzeitig unsere Zielvorstellungen dar:

• Das Recht grundsätzlich mit Persönlichkeit akzeptiert zu werden

• Das Recht auf aktive und positive Zuwendung, Wärme und Geborgenheit

• Das Recht in Ruhe gelassen zu werden und sich zurückzuziehen

• Das Recht darauf soziale Kontakte zu knüpfen

• Das Recht sich die Spielgefährten selbst auszusuchen

• Das Recht auf Auseinandersetzung mit Erwachsenen und Kindern

• Das Recht zu forschen und zu experimentieren

• Das Recht zu lernen mit Gefahren umzugehen, soweit es nicht sich und andere dabei in Gefahr bringt

• Das Recht auf gesunde Ernährung

• Das Recht zu schlafen, wenn es müde ist, aber nicht schlafen zu müssen

• Das Recht auf eine individuelle Entwicklung

• Das Recht vielfältige Erfahrung zu machen

• Das Recht, die eigene Meinung äußern zu dürfen und Entscheidungen zu treffen

• Das Recht eigene Gefühle zu zeigen

• Das Recht Konflikte selbst zu lösen

• Das Recht auf Selbstständigkeit

• Das Recht auf Hilfe und Schutz

Jedes Kind hat das Recht zu lachen, zu spielen, zu träumen, zu lieben, anderer Ansicht zu sein, vorwärts zu kommen und sich zu verwirklichen.